Projekt  (fächerverbindender Unterricht)

"Döbelner Allgemeine“ berichtet am 28.6.05:

Ein Thema komplex behandeln

Klosterbuch. Fächerübergreifender Unterricht soll das komplexe Denken fördern. Seit einiger Zeit wird diese Lehrmethode an der Leisniger Peter-Apian-Mittelschule praktiziert. So auch gestern. Sport, Geschichte und Biologie vereinten sich für die Sechstklässler, die einen Ausflug ins Kloster Buch unternahmen. Schon auf der Wanderung dorthin erläuterte Biologielehrer André Glauch die Pflanzen am Wegesrand. Am Ziel angekommen, machten sich die Kinder mit der Vielfalt vertraut, die in den Gärten wächst. 

Karen Benndorf, eine neue Mitarbeiterin im Kloster, nahm die Schüler mit auf eine altersgerechte Führung. Sie erläuterte ihnen, wie die Gebäude früher von den Mönchen genutzt wurden. Geschichtslehrer Thorsten Meyer hatte ihnen im Vorfeld eine Menge Theorie näher gebracht, so dass manches vertraut klang. Ein Arbeitsblatt mit mehreren Fragen zur Herkunft der Zisterzienser, ihren Aufgaben im Kloster und zur historischen Anlage selbst mussten beantwortet werden.

Ganz praktisch wurde es für die Sechstklässler im Scriptorium, wo sie sich in der Kaligraphie übten und damit den Mönchen nacheiferten. Jeder verewigte den Leitspruch der Zisterzienser, "Porta patet, cor magis" ("Das Tor steht offen, das Herz noch mehr"), auf einer Schriftrolle, die mit einem Siegel versehen wurde.

"Leisnig gestern, heute und morgen" lautete das Motto des Fächerübergreifenden Unterrichts. Und so machten sich die Kinder auf den Weg zurück in die Stadt der Gegenwart. Diesmal nicht zu Fuß, sondern mit den Schlauchbooten vom Abenteuercamp des M. Unger Outdoor Teams. So lernten sie die Region aus einer anderen Perspektive kennen, der des Flusses. Und zugleich wurden sie am Paddel sportlich aktiv.

Folgen wird für sie noch ein Besuch der St.-Matthäi-Kirche, wo sie im Fach Musik etwas über Gregorianische Gesänge erfahren. Bereits Vergangenheit ist die Beschäftigung mit dem Abakus, einem früheren Rechenbrett, das ihnen Mathematik-Lehrerin Ursula Dannigkeit vorgestellt hatte.

Frank Pfeifer

Textquelle: "Döbelner Allgemeine" Bilder: A. Glauch / T. Meyer Webdesign: J. Heier