Lesenacht der 6.Klassen am 3.12.-4.12.04

DIe "Döbelner Allgemeine" schreibt am 6.12.04:

Mittelschule Leisnig hat eine Lesekönigin

Leisnig. Die Jury hat es schwer: Welchen der 31 Schüler der Klassenstufe sechs sollen wir denn nun zum Lesekönig oder zur Lesekönigin der Peter-Apian-Mittelschule Leisnig krönen? Das Juroren-Quartett aus Bibliothekarin Konstanze Eulitz, Elternaktivmitglied und "Obermutter" Katrin Haack sowie den beiden Zehntklässlerinnen Mandy Enghardt und Saskia Weidner hatten es in der Nacht von Freitag auf Sonnabend nicht leicht, sich für einen "Lesechampion" zu entscheiden.

Doch nicht nur die Jury hatte es in dieser Nacht nicht einfach. Die anwesenden Sechstklässler mussten sich auch ganz schön den Kopf zerbrechen, welches Buch sie sich jeweils aus dem 80 Bücher umfassenden Leseangebot aussuchen, das die Stadtbibliothek Leisnig zur Verfügung gestellt hat. Von James Fenimor Coopers "Lederstrumpf" über den "Zauberer der Smaragdenstadt" von Andrej Wolkow, Astrid Lindgrens "Ronja Räubertochter" bis hin zu Texten wie der "Wilden Fußballbande" erstreckte sich die Auswahl. "Wir haben ganz bewusst so viele Bücher angeboten", meint Deutschlehrerin Karla Gersdorf, "für jedes Kind sollte etwa dabei sein". War es anscheinend auch, nach dem Lesewettbewerb zogen sich die Mittelschüler in die Klassenzimmer und in ihre Schlafsäcke zurück, um gemeinsam in den Druckwerken zu schmökern. "Durch solche Aktionen wollen wir die Schüler von Büchern und vom Lesen begeistern", erklärt Mathe-Lehrerin Ursula Dannigkeit, die zusammen mit Karla Gersdorf für die Betreuung der Kinder zuständig war. "In diesem schnelllebigen Medienzeitalter möchten wir durch das Lesen zugleich auch Fantasie und Vorstellungsvermögen der Schüler ansprechen. Ein Fernseher oder ein Videospiel können so etwas nicht bieten."

Hilfe bei der Durchführung bekamen die beiden Lehrerinnen von sechs Müttern aus dem Elternaktiv der Schule, die sich neben der Nachtaufsicht gleich um das Frühstück am Sonnabend Morgen kümmerten. Wer am Freitag Abend neben dem Lesehunger auch ein Hungergefühl in der Magengegend verspürte, konnte sich von Cafeteríabetreuerin Sabine Tierbach im Keller der Schule mit frischen Sandwiches beköstigen lassen.

Übrigens, die Jury konnte sich dann doch noch entscheiden: Anja Wermke aus der Klasse 6a wurde zur Lesekönigin der Mittelschule gekrönt. Ihr Vortrag aus "Diebe im Ferienlager" überzeugte die Preisrichter am meisten. fsh

Der "Döbelner Anzeiger" schreibt am 6.12.04:

Mit Schlafsack und Lieblingsbuch

“Wir sind begeistert. Hätten nicht erwartet, dass die Lesenacht bei den Kindern so gut ankommt“, strahlt Karla Gersdorf, Deutschlehrerin an der Mittelschule am Samstag morgen. Ein Erfolg, an dem viele einen Anteil haben: Eltern, Schülerrat und -klub, Mitarbeiter der Stadtbibliothek und die Sechstklässler selbst. Statt Schulbücher brachten sie ihre Lieblingsbücher mit. Gleich zu Beginn schlossen die Mädchen und Jungen bei Konstanze Eulitz von der Bibliothek im in Kerzenschein getauchten Foyer Bekanntschaft mit den Büchern “Der Klassen-King“ oder “Schattenkinder“. Dann durften Melanie, Lisa und all die anderen die mit gebrachten Lieblingsbücher heraus holen und daraus einige spannende Seiten vorlesen. Damit nahmen die Schüler am Lesewettbewerb der Sechstklässler teil. Anja Wermke durfte sich mit der Krone der Lesekönigin schmücken. Dann begann die lange Lesenacht. Überall im Schul haus saßen oder lagen lesen de Kinder auf ISO-Matten oder Schlafsäcken. Manches der 80 von Frau Eulitz aus der Bibliothek mitgebrachten Bücher waren so spannend, dass sie bis in die frühen Morgenstunden die Schüler fesselten. Heiko Puttscher, David Winkler und Steven Wolf etwa verdrängten jeglichen Schlaf und machten einfach durch. “Die Idee ist wirklich gut, ich hätte nicht gedacht, dass es so interessant wird. Ich le se zwar gern, doch heute habe ich wieder neues entdeckt und bin auf den nächsten Be such in der Bibliothek schon gespannt“, bringt Melanie Fleischer aus Fischendorf die “Nachterlebnisse“ auf einen Nenner. Am Morgen überraschten Muttis die Kinder mit einem Frühstück. Andere sorgten für den reibungslosen Heimtransport der Leseratten. Einig waren siech alle mit den Klassenlehrerinnen Karla Gersdorf und Ursula Dannigkeit, dass dies nicht die letzte Nacht an der Mittelschule g wesen sein soll.